Der Ursprung des Österreichischen Kameradschaftsbundes, zu dem auch die Kameradschaft Gnigl zählt, liegt mehr als 150 Jahre zurück. Kriege bedeuten heute wie damals Not und Verzweiflung. Witwen und Waisen blieben in der österreichisch-ungarischen Monarchie unversorgt zurück, aber auch versehrte Kriegsteilnehmer fanden keine Unterstützung. Auch um diese Bedürftigen zu unterstützen, wurden der Kameradschaftsbund bzw. seine Vorgängerorganisationen gegründet.

Am 1. April 1907 versammelten sich 26 ausgediente Männer der k. u. k. Armee im Gasthaus „Zur Kendl” und gründeten den Veteranen- und Kriegerverein Gnigl-Itzling. Hauptaufgabe des Vereines war, die Kameradschaft zu pflegen, in Krankheitsfällen materiell beizustehen und für ein ehrendes Begräbnis zu sorgen. Am 1. September 1907 konnte die vom örtlichen Ziegeleibesitzer Franz Schernbrandtner gestiftete Fahne eingeweiht werden. Bei der Fahnenweihe, die von Kaiser Franz Josef in einer Audienz persönlich genehmigt werden musste, war der Verein bereits auf 87 Mitglieder angewachsen.

Bis zum Jahr 1932, in dem das 25-jährige Gründungsfest gefeiert werden konnte, gibt es Aufzeichnungen. Über die wechselvolle Geschichte des Vereins in den beiden Weltkriegen und der Zwischenkriegszeit sind leider keine Unterlagen erhalten. Die Vereinsgeschichte wurde erst wieder ab 1950 dokumentiert. Am 21. Mai 1950 wurde die Kameradschaft Gnigl-Itzling neu gegründet. Ab 1954 hieß der Verein Kameradschaft Gnigl. Am 15. Mai 1955 – am Tag der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages – erhielt die Kameradschaft von Fahnenmutter Amalia Breitenlechner eine neue Fahne gestiftet. Nach den harten Kriegsjahren legt die Inschrift „Allmächtiger schütz’ uns den Frieden” Zeugnis über den Wunsch der Bevölkerung nach Frieden ab.

Die Mitgliederzahl der Kameradschaft Gnigl nahm stetig zu und erreichte 1970 den Höchststand von 350 Mitgliedern, heute sind es rund 200.

Vorstand der Kameradschaft, 2007 (Foto Sulzer)

Die Geschicke der neu gegründeten Kameradschaft Gnigl lenkten bis heute insgesamt acht Obmänner: August Schuster, August Mühlbacher, Albert Prechtl, Sepp Rupp, Hermann Hörzenauer, Hans Wührer, Franz Schmidhuber und Albert Preims.

Die Kameradschaft ist aus dem Gnigler Vereinsleben nicht wegzudenken. Nicht nur das Gartenfest, das direkt an die Tradition der Gartenkonzerte in den frühen Vereinsjahren anknüpft, sondern auch die Adventfeier am 8. Dezember sind Fixpunkte im Gnigler Veranstaltungskalender. Zudem ist die Kameradschaft mit Abordnungen auch bei allen größeren Festen in Gnigl und Umgebung vertreten.

 

Kontakt zum Verein

Kameradschaft Gnigl
Obmann Albert Preims
Röcklbrunnstr 16 A
5020 Salzburg