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Neugestaltung Linzer-Bundesstraße

Neugestaltung Linzer-Bundesstraße

Die Linzer-Bundesstraße ist Gnigls traditionelle Einkaufsstraße. Rund 40 Betriebe zwischen Turner- und Minnesheimstraße und noch mehr in den Seitenstraßen tragen zur Grundversorgung im Stadtteil bei und sichern viele Arbeitsplätze. Aufgrund des starken Durchzugsverkehrs und dem Ende für einige Traditionsbetriebe hat das Viertel stark an Anziehungskraft verloren.

 

 

Unser Stadtteilentwicklungsverein startete 2011 mit der Gnigler Wirtschaft ein Projekt zur Belebung der Linzer-Bundesstraße. Unterstützt vom Salzburger Institut für Raumordnung und unter der Leitung von Architektin Ursula Faix (bad architects group) konnte eine innovative Gesamtlösung für die Linzer-Bundesstraße entwickelt werden. Die Anrainer waren dabei von Beginn an eingebunden. Die Teilnehmer von zwei Diskussionsrunden haben im Frühjahr ihre Wünsche geäußert und wichtige Themen mit eingebracht. Besonders positiv: am Ende waren alle Teilnehmer vom neuen Konzept und seinen Vorteilen überzeugt.

 

Ende September konnten wir das fertige Konzept im Vereinshaus Gnigl vorstellen. Unser Ziel ist es, diesen Bereich für die Bewohner, die Unternehmen und deren Kunden attraktiver zu gestalten. Das Prinzip ist simpel: der Verkehr soll langsam aber dafür flüssig und gleichmäßig geführt werden.

 

Tempo 30

 

Der Grundgedanke hinter dem Konzept ist eine 30-er Zone zwischen Minnesheim- und Turnerstraße, wobei durch die Demontage der Ampeln kein Fahrzeitverlust eintreten soll. Ein erfolgreiches Beispiel aus der Schweiz bewies, daß die Fahrzeit gleich bleibt oder sogar kürzer wird. Aufgrund der niedrigeren Geschwindigkeit ist das Einordnen des Querverkehrs in die Linzer-Bundesstraße leicht möglich. Kunden-Parkplätze würden auch weiterhin zur Verfügung stehen.

 

Übertrittsstreifen

Statt den Ampeln soll ein durchgängiger 1,80 Meter breiter Mittelstreifen neben Fußgängern auch Radfahrern, Eltern mit Kinderwägen oder Rollstuhlfahrern helfen, sicher die Straßenseiten zu wechseln. Die Streifen dürfen auch zum Abbiegen in die Seitenstraßen befahren werden. Insgesamt würden Fußgängern und Radfahrern mehr Platz im ganzen Straßenbereich zur Verfügung stehen. Die Fotomontage links zeigt, wie die neue Straße aussehen könnte.  Erfahrungen bei ähnlichen Lösungen haben gezeigt, dass im Vergleich zu vorher weniger Unfälle passieren und diese zudem auch glimpflicher enden. Immerhin reduziert sich der Halteweg eines Autos bei Tempo 30 um die Hälfte.

 

Neuer Kreisverkehr

 

Weiterer Kernpunkt der Überlegungen ist ein Kreisverkehr an der Kreuzung mit der Minnesheimstraße, der bereits von der Verkehrsplanung angedacht aber bisher nicht umgesetzt würde. Der Kreisel würde den Verkehr flüssiger gestalten sowie die Kreuzungen mit der Schillinghofstraße und der Schöpfgasse entlasten.

Das Grundproblem der hohen Verkehrsbelastung mit weit über 20.000 Autofahrten pro Tag kann aber eine Neugestaltung nicht lösen. Dazu sind der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Park & Ride-Plätze im Umland notwendig. Die Neugestaltung soll das Zentrum von Gnigl aber spürbar attraktiver machen. Die Aufenthaltsqualität würde sich deutlich erhöhen: weniger Lärm, mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer. In der Region Bern haben ähnliche Modelle zu einer deutlich höheren Fußgänger-Frequenz und einer Geschäftsbelebung geführt.

 

Als überparteilicher Stadtteilverein haben wir hier gute Vorarbeit geleistet und ein innovatives Konzept vorgelegt. Umsetzen können wir dies aber nur gemeinsam mit den zuständigen Stellen in Stadt und Land. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden, 2014 wollen wir hier weiter arbeiten.

 

Wir hoffen auf Ihre Unterstützung.

 

 

2 comments

  1. Stefan Niederreiter
    06.08.2014

    Wirklich traurig wie die Gegend in den letzten Jahren verschandelt wurde (Stichwort Verkehr, Pascha, Kebab, Casino u.s.w). Leider wird dies von der Politik völlig ignoriert und auch von der Bevölkerung in Gnigl hingenommen. Finde das neue Verkehrskonzept äußerst Begrüßungswert und hoffe um Unterstützung durch die Anrainer.

  2. gnigl-admin
    19.08.2014

    Hallo Stefan!

    Vielen Dank für die Unterstützung beim Verkehrskonzept. Das braucht zwar auch seine Zeit aber wir arbeiten daran. Was die anderen Punkte betrifft, so liegt das leider auch an den Vermietern selbst, die an solche Firmen vermieten. Zum Glück haben wir noch einige engagierte Leute, die nicht jedem verlockenden Angebot nachkommen.

    Martin Zehentner, Obmann Stadtteilentwicklungsverein